Mikroelektronik

Silicon Europe: „Souveränität“ für Europa

Im Zeichen der „Souveränität“ der europäischen Chip- und Elektronik-Industrie steht die EBSCON 2022 am 5. Oktober in Graz. Die Wertschöpfungsketten sollen robuster werden und die EU startet das größte Investitionsprogramm der Geschichte, wie internationale Fachleute im Rahmen der EBSCON berichten. In diesem Rahmen wurde auch der europäische „Chips Act“ diskutiert. Vor Ort war für Silicon Europe auch Silicon Saxony Geschäftsführer Frank Bösenberg.

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Im Zeichen der "Souveränität" der europäischen Chip- und Elektronik-Industrie steht die EBSCON 2022 am 5. Oktober in Graz. Die Wertschöpfungsketten sollen robuster werden und die EU startet das größte Investitionsprogramm der Geschichte, wie internationale Fachleute im Rahmen der EBSCON berichten. In diesem Rahmen wurde auch der europäische "Chips Act" diskutiert. Vor Ort war für Silicon Europe auch Silicon Saxony Geschäftsführer Frank Bösenberg.

"Der ‚European Chips Act‘, also das europäische Chip-Gesetz, ist ein Meilenstein in der Geschichte der EU. Damit sollen wesentliche und wichtige Teile der Branchen- Wertschöpfung zurück nach Europa geholt werden und die Technologie-Souveränität auch für die Zukunft gesichert werden", berichtet Frank Bösenberg von der "Silicon Europe Alliance". Die EU investiert dafür rund 43 Milliarden Euro, ein Teil davon soll auch aus den Mitgliedsländern direkt kommen. Frank Bösenberg: "Um vorne mit dabei zu sein, müssen sich die Nationalstaaten allerdings – so wie das in Deutschland geschehen ist – auch zu ihren Investments bekennen. Österreich sollte das auch machen und rasch nachziehen."

Neue Chancen im Süden Österreichs
In Österreich nehmen die Bundesländer Steiermark und Kärnten eine Vorreiterrolle in der Halbleiterbranche ein. Die im Süden Österreichs lokalisierten Betriebe und Forschungseinrichtungen sind dabei wesentliche Treiber und mit dem Koralmtunnel wächst der Wirtschaftsraum dieser beiden Bundesländer noch stärker zusammen.

Die steirische Wirtschaftslandesrätin Barbara Eibinger-Miedl betont: "Bereits jetzt ist die Steiermark gemeinsam mit Kärnten das Silicon Valley Österreichs. 80 Prozent der österreichweit generierten Wertschöpfung auf diesem Gebiet entsteht in unseren beiden Bundesländern. Wir wollen unsere Vorreiterrolle weiter ausbauen, denn der Bedarf an Elektronik-Chips wird in den kommenden Jahren enorm steigen. Indem wir die notwendigen Rahmenbedingungen für eine positive Entwicklung der Halbleiterbranche schaffen, werden wir unabhängiger von Drittstaaten und steigern unsere internationale Wettbewerbsfähigkeit."

Die Kärntner Landeshauptmann-Stellvertreterin Gaby Schaunig weist darauf hin, dass "wir im ‚Wirtschaftsraum Süd‘ schon heute eine perfekte Landschaft komplementärer High-Tech- Infrastrukturen und hervorragender Forschungseinrichtungen haben, ich nenne nur die SAL Silicon Austria Labs, die Lakesidelabs, JR Robotics, KI4Life oder Woodkplus. Damit haben unsere Unternehmen einen einzigartigen Zugang zu neuen Technologien – dies gilt es zu nutzen und diese Zugänge wollen wir auch entsprechend fördern."

Gerald Murauer, Geschäftsführer der SAL Silicon Austria Labs: "Wir bei SAL glauben, dass elektronikbasierte Systeme die historische Chance bieten, den südösterreichischen Wirtschaftsraum zum vierten Hightech-Hotspot Europas, neben Leuven, Grenoble und Dresden, zu entwickeln. Die Silicon Austria Labs sind als starker Forschungsanker ein unverzichtbarer Teil dieses EBS-Ökosystems, um gemeinsam mit den Unternehmen in der Silicon Alps Region dieses Ziel zu erreichen."

Europäische Souveränität

Mit dem im September aus der Taufe gehobenen "Silicon Europe Eurocluster" bündeln 12 Clustermitglieder der "Silicon Europe Alliance" ihre Kräfte in einem neuen Projekt zur Stärkung des europäischen Elektroniksektors und zur Förderung der Autarkie der Halbleiterindustrie. Dabei sollen über Ländergrenzen hinweg neue Produktionen, Innovationsprojekte, Geschäftspartnerschaften sowie Ausbildungen entstehen. "Diese Zusammenarbeit zwischen den Regionen wird den Unternehmen und dem europäischen Elektroniksektor insgesamt zugutekommen", so Robert Gfrerer, Geschäftsführer des an der neuen Cluster-Allianz teilnehmenden Silicon Alps Clusters.

Welche Dimension Innovation in der EBS- und Halbleiter-Branche annimmt, führt Markus Stäblein, CEO NXP Semiconductors Austria, aus: "Bis 2030 werden weltweit über 75 Milliarden Endgeräte in einem ‚Internet of Things‘ verbunden sein. Von Autos über unsere Smartphones bis hin zu Smart Homes – Halbleiter rücken bereits jetzt ins Zentrum, wenn es um die Gestaltung der Welt von morgen geht. Ganz besonders im Automotive-Bereich machen wir sehr schnell große Schritte in Richtung Zukunft. Bereits heute hat ein Auto rund 1.000 Halbleiter eingebaut, bis 2030 werden es nicht nur um 40% mehr sein, sie werden auch eine wesentlich größere Datenmenge verarbeiten können. NXP arbeitet – auch in Österreich am Standort in Gratkorn – bereits jetzt daran, die Probleme von übermorgen zu lösen und unseren Planeten smarter und nachhaltiger zu machen. Denn in der Innovation liegt der Schlüssel zu einer smarten und sicheren Zukunft." Stäblein weiter: "Ein wichtiger Faktor, wenn es um neue Technologien geht, ist das Thema ‚Co- Creation‘, weshalb das heurige Thema der EBSCON ‚Building Bridges‘ mehr als passend ist. Silicon Alps wirkt bei solchen Projekten nämlich oft als Brückenbauer und damit als Ermöglicher von Innovation."

Im Rahmen der EBSCON 2022 werden nicht nur inhaltliche Impulse gegeben, die internationalen Branchenvertreter:innen können sich mit den teilnehmenden Entscheider:innen aus dem Publikum auch vernetzen. Cluster-Geschäftsführer Robert Gfrerer: "Bereits im Vorfeld wurden von den rund 300 Teilnehmenden rund 150 B2B-Speeddatings mit Keynotern und anderen Teilnehmenden vereinbart. Das macht unsere EBSCON-Konferenz nicht nur zu einem Themen- Hotspot, sondern zu einem Marktplatz zum Start ganz konkreter, werthaltiger Projekte."

Weiterführende Links

https://ebscon.eu  www.silicon-europe.eu 

Foto: EBSCON

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