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Barkhausen-Institut: Neues 6G-White Paper zur Lokalisierung und Ortung
Dr. André Noll Barreto, Gruppenleiter für drahtlose Konnektivität am Barkhausen-Institut, ist Mitautor eines neuen 6G-White Paper über Lokalisierung und Ortung.
Worum geht es in diesem Papier?
Heutige drahtlose Kommunikationssysteme, wie z.B. 5G-Netze, wurden in erster Linie für den Datenaustausch durch die Ausbreitung elektromagnetischer Wellen konzipiert. Dasselbe physikalische Phänomen kann jedoch auch für andere Zwecke wie Lokalisierung (wie bei GPS) oder Abtastung (wie Radar) genutzt werden, und dies geschieht bereits in anderen Systemen. Die Lokalisierung zum Beispiel wird bereits in gewissem Umfang in bestehenden Kommunikationssystemen durchgeführt, aber eher nebenbei gedacht. In der drahtlosen Kommunikation beobachten wir eine ständige Entwicklung, und wir haben gewöhnlich alle 10 Jahre eine neue Generation, so dass wir um 2030 damit rechnen können, dass die 6. Generation (6G) auf den Markt kommt. Für die Forschungsgemeinschaft bedeutet dies, dass wir jetzt damit beginnen, die Technologien zu untersuchen, die bis dahin verfügbar sein werden. Es ist vorgesehen, dass Sensorik und Lokalisierung ein integraler Bestandteil der zukünftigen Netzwerke sein werden, die so optimiert werden, dass alle drei Aufgaben (Kommunikation, Sensorik, Lokalisierung) in integrierter Weise möglich sind, und das ist es, was wir hier analysieren.
Was genau haben Sie entdeckt?
Dieses Papier war eine gemeinsame Anstrengung von Forschern aus mehreren Instituten, in dem der Stand der Technik, die Möglichkeiten und Herausforderungen eines solchen integrierten Ansatzes diskutiert werden. Es wurden keine neuen Fakten entdeckt, aber wir wollten ein Licht auf den Forschungspfad für die nächsten Jahre werfen, auf dem die oben beschriebene Vision ermöglicht werden soll.
Na und?
In der 6G-Sensorik und Lokalisierung werden Informationen überall und jederzeit zu geringen Kosten verfügbar sein. Dies wird die Entwicklung und den Einsatz neuer Technologien unterstützen, wie z.B. autonomes Fahren, das Fliegen von Drohnen, die Zusammenarbeit von Robotern, die industrielle und landwirtschaftliche Automatisierung und die Gesundheitsüberwachung, um nur einige zu nennen; und wir können auch eine Verbesserung bei vielen Sensoraufgaben, wie z.B. der Umweltsensorik, erwarten. Auch wird mit den neuen Fähigkeiten sicherlich eine Fülle neuer Dienste geschaffen werden. Dies wird auch einige Datenschutz- und Sicherheitsbedenken aufwerfen (was in dem Papier erwähnt wird), die bei der Entwicklung der Technologie berücksichtigt werden müssen.
Wo können wir mehr lesen?
de Lima, C., Belot, D., Berkvens, R., Bourdoux, A., Dardari, A., Guillaud, M., Isomursu, M., Lohan, E.-S., Miao, Y., Barreto, A. N., Aziz, M. R. K., Saloranta, J., Sanguanpuak, T., Sarieddeen, H., Seco-Granados, G., Suutala, J., Svensson, T., Valkama, M., Wymeersch, H., & van Liempd, B. (Hrsg.). (2020). 6G-Weißbuch über Lokalisierung und Sensorik [Weißbuch]. (6G Forschungsvisionen, Nr. 12). Universität Oulu.
Weiterführende Links
www.barkhauseninstitut.org
Whitepaper "6G White Paper on Localization and Sensing"